Boléro de Concert

Boléro de Concert Stufe 4 Im Leben des französischen Komponisten und Organisten Louis James Alfred Lefébure-Wély (13.11.1817 bis 31.12.1869) stand stets die Orgelmusik im Mittelpunkt seines Wirkens. Als Sohn eines Organisten studierte er bei den renommiertesten Orgellehrern seiner Zeit. Bald wurde er Organist an der Kirche St. Madeleine in Paris und war bekannt als genialer Improvisator und Komponist, der die neuen Möglichkeiten der modernen Orgel effektvoll einzusetzen wusste. In den letzten Lebensjahren war er Titularorganist an der Pariser Kirche St. Sulpice, wo ihm Charles-Marie Widor nachfolgen sollte. Lefébure-Wély komponierte überwiegend Orgelwerke unterschiedlicher Größe, aber auch drei Messen, drei Sinfonien, drei Etüdensammlungen für Klavier, eine Kantate und eine Oper. Leider ist er heute fast in Vergessenheit geraten und allenfalls unter Organisten als Quelle origineller Orgelmusik bekannt. Seine Orgelwerke sind gekennzeichnet von einem leicht-galanten Stil, der eingängige volkstümliche Themen (sogar Can-Can) bzw. Elemente der Salonmusik und Operette mit der französischen Romantik verbindet. Der vorliegende Konzertbolero „Boléro de Concert“ zählt zu seinen bekanntesten Orgelkompositionen und wurde als op. 166 im Jahr 1865 komponiert. Das Stück ist seiner Schülerin „Madame la Comtesse BOIS de MOUZILLY“ gewidmet. In dieser Komposition verarbeitet Lefébure-Wély eingängige Motive, prägnante Rhythmik und farbige Harmonik zu einem faszinierenden Konzertstück, das für jeden Organisten eine Bereicherung darstellt. Dem erfahrenen Arrangeur Thorsten Reinau ist es gelungen, das diesem Konzertbolero zugrunde liegende Klangideal einer französisch-romantischen Orgel durch raffinierte Klangmischungen auf ein großes Blasorchester zu übertragen. Dadurch wird dieses effektvolle Meisterstück von Louis James Alfred Lefébure-Wély einem größeren Publikum zugänglich, wofür der Komponist Thorsten Reinau wohl dankbar wäre. DDr. Karl-Gerhard Straßl, MAS Organist an der Kalvarienbergkirche, Wien/Österreich